Informationen für Betroffene
Erkrankungen des Lymphgefäßsystems können unterschiedliche Ursachen haben.
Betroffene Patientinnen und Patienten haben jedoch eines gemeinsam: Sie leiden als klinische Folge einer Störung im Lymphabflusses an einem Lymphödem.
Ein Lymphödem zeigt sich als eine Schwellung, die grundsätzlich überall am Körper auftreten und auch innere Organe und Körperhöhlen betreffen kann. Am häufigsten jedoch sind die Extremitäten (Gliedmaßen) betroffen.
Lymphödeme können auf anlagebedingten Störungen im Lymphgefäßsystem beruhen. In diesem Falle sprechen wir von primären Lymphödemen. Diese können entweder angeboren sein, oder aber sich im Laufe des späteren Lebens bemerkbar machen, oft z.B. als Folge einer Verletzung, oder auch spontan ohne vom Patienten bemerkten auslösenden Faktor.
Wenn das Lymphödem auf eine erworbene Störung im Lymphgefäßsystem zurückzuführen ist sprechen wir vom sekundären Lymphödem. Klassisches Beispiel ist das sekundäre Lymphödem des Armes, welches in der Folge der Behandlung von Brustkrebs auftreten kann.
Das Lymphödem ist eine chronische Erkrankung, die ohne eine angepasste und konsequent durchgeführte Therapie dazu neigt, sich zu verschlechtern.
Entstauungstherapie (KPE).
Im Zentrum der Therapie des Lymphödems steht die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE). Diese besteht aus den Maßnahmen:
- Manuelle Lymphdrainage
- Lymphologische Kompressionsbehandlung (durch Bandagen und/oder maßangefertigte Kompressionsbestrumpfung)
- Entstauende Krankengymnastik
- Hautpflegende bzw. Hautsanierende Maßnahmen
Die KPE kann nur durch Kombination aller Maßnahmen optimal wirken.
In ausgewählten Fällen können in der Therapie der Lymphödeme auch unterschiedliche chirurgische Maßnahmen Anwendung finden.
Entscheidend für den Behandlungserfolg von Lymphödemen ist es, ggf. bestehende Begleiterkrankungen frühzeitig festzustellen und optimal zu behandeln, da eine Vielzahl von Begleiterkrankungen ein bestehendes Lymphödem verschlechtern kann.
Über die folgenden Links können Lymphödem-Betroffene, Angehörige und Interessierte weiterführende Informationen abrufen.