Die Geschichte der GDL
Die Gesellschaft Deutschsprachiger Lymphologen (GDL) wurde am 12.10.1985 in Wien gegründet. Anwesende Gründungsmitglieder waren:
- Prof. U. Brunner, Zürich,
- Prof. J. Bruna, Prag,
- Prof. A. Castenholz, Kassel,
- PD L. Clodius, Zürich,
- Prof. J. Darozy, Budapest,
- Prof. E. Göltner, Fulda,
- Prof. F. Kaindl, Wien,
- Prof. S. Kubik, Zürich,
- Prof. E. Mannheimer, Wien,
- Prof. A. Mostbeck, Wien,
- Prof. H. Partsch, Wien,
- Prof. D. Berens von Rautenfeld, Hannover,
- Prof. F. Solti, Budapest,
- Prof. M. Földi, Feldberg,
- Dr. E. Földi, Feldberg.
Innerhalb weniger Monate gelang es den Gründungsmitgliedern, mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen für die Lymphologie zu begeistern und als Mitglieder für die Gesellschaft zu gewinnen. Anlässlich der ersten Sitzung der GDL wurde Frau Professor E. Mannheimer zur Präsidentin gewählt; Vizepräsidenten waren PD L. Clodius und Prof. N. Klüken, Generalsekretärin Frau Dr. E. Földi, Schatzmeister Prof. H. Partsch und weitere Vorstandsmitglieder Prof. H. Weissleder und Prof. S. Kubik.
Der Sitz der Gesellschaft war zunächst Wien, wurde später dann nach Freiburg i. Br. verlagert. Die Gesellschaft wurde gegründet als eine wissenschaftliche Vereinigung mit dem Zweck, alle an den theoretischen und klinischen Fragen der Lymphologie und ihrer Grenzgebiete interessierten Ärzte und Wissenschaftler zu vereinen, weiterzubilden und das Fachgebiet der Lymphologie in Wissenschaft und Praxis weiterzuentwickeln. Die Kongresse der GDL finden im Allgemeinen im Zwei-Jahresrhythmus in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt.
Nach dem tragischen Tod von Frau Prof. E. Mannheimer wurde Herr Prof. H. Weissleder von der damaligen Generalsekretärin Frau Dr. E. Földi gebeten, kommissarisch die Aufgaben des Präsidenten zu übernehmen. Während der Vorstandssitzung anlässlich des 2. Kongresses (Lymphologica; 2. – 3. April 1987) in Hamburg wurde Prof. Weissleder zum Präsidenten der GDL gewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder blieben im Amt und unterstützten den Präsidenten tatkräftig.
Im Jahr 1988 wurde der Sitz der Gesellschaft nach Freiburg verlagert. Anlässlich der 3. Lymphologica im Oktober 1988 in Zürich (Kongresspräsident PD L. Clodius) wurde nicht nur die Sitzverlagerung nach Freiburg sondern auch die endgültige Fassung der Satzung genehmigt. Schon frühzeitig wurden Kontakte zwischen der Generalsekretärin der GDL, Frau Dr. E. Földi, und dem Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie (DGL), Herrn Dr. Einfeldt, Hamburg, aufgenommen.
Der 4. Kongress der GDL fand im Oktober 1989 in München statt. Während der 5. Lymphologica in Hannover im März 1991 fanden erneut Vorstandswahlen statt, bei denen Prof. S. Kubik (Zürich) zum neuen Präsident der Gesellschaft gewählt wurde. Der amtierende Präsident der GDL ist Prof. R.G.H. Baumeister (München).
Weitere Kongresse der GDL:
- 6. Lymphologica, April 1993 in Berlin, Kongresspräsident Prof. Conradi;
- 7. Lymphologica, Oktober 1995 in Bochum, Kongresspräsident Prof. Tiedjen.
Während dieses Kongresses nahmen erstmalig auch Vorstandsmitglieder der DGL teil und es wurde einvernehmlich beschlossen, dass die Zeitschrift Lymphologie in Forschung und Praxis (LymphForsch) als gemeinschaftliches Organ für beide Gesellschaften fungieren sollte.
Die folgenden Kongresse fanden statt im März 1997 in Tübingen (Kongresspräsident Prof. E. Kaiserling) sowie im Februar 1999 in Marburg (Kongresspräsident Prof. Werner). Die 10. Lymphologica wurde im Februar 2001 zusammen mit den 7. Bonner Venentagen durchgeführt (Kongresspräsident Prof. Rabe), als Ausdruck der überlappenden Interessengebiete von Phlebologie und Lymphologie. Durch den engen Kontakt der DGL zur International Society of Lymphology (ISL) war es möglich, im September 2003 die 11. Lymphologica zusammen mit dem 19th International Congress of Lymphology in Freiburg durchzuführen (Kongresspräsidentin Prof. E. Földi).
Der enge, freundschaftliche Kontakt beider Gesellschaften besteht nun seit vielen Jahren und wird auch in Zukunft die Grundlage für eine fruchtbare Weiterentwicklung des Fachs Lymphologie bilden. Die weiteren Kongresse der GDL wurden in Bochum (2005, Leitung Prof. Tiedjen), München (2007, Kongresspräsident Prof. Baumeister) und zuletzt in Klagenfurt (2009, Kongresspräsident Prim. Dr. Döller) durchgeführt.
Die 14. Lymphologica in Göttingen, gemeinsam durchgeführt mit dem 35. Jahreskongress der DGL, ist die konsequente Fortsetzung eines Prozesses mit dem Ziel, alle im deutschsprachigen Raum in Lehre, Wissenschaft und Praxis der Lymphologie Interessierten und Tätigen an einen Tisch zu bringen. Nur so können vorhandene Potentiale entdeckt, gestärkt und für die Zukunft des Faches fruchtbar gemacht merden. Dies wird letztendlich zu einer besseren Sichtbarmachung und Stärkung des Faches führen.
Seit 1997 ist die GDL Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Medizinisch Wissenschaftlicher Fachgesellschaften (AWMF) und damit in die Leitlinienentwicklung eingebunden. Unter Federführung der GDL wurde die erste Leitlinie Diagnostik und Therapie der Gliedmaßenlymphödeme im August 2000 veröffentlicht. Im April 2009 erfolgte die Veröffentlichung der aktualisierten Leitlinie Diagnostik und Therapie der Lymphödeme über die Homepage der AWMF (www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/058-001.html).
Bei der Aktualisierung der Leitlinien haben Vorstandsmitglieder der GDL und der DGL erfolgreich kooperiert. Die Weiterentwicklung der aktuell gültigen S1 und IDA (Interchange of Data between Administrations) Leitlinie unter Beteiligung weiterer Fachgesellschaften (Phlebologen, Angiologen, Gynäkologen, Senologen, Radiologen etc.) wird durch Prof. Koller (Zentrum für Klinische Studien, Regensburg) unterstützt. Vorstandsmitglieder der GDL und der DGL sind derzeit aktiv in die Entwicklung eines Kapitels bei der S3–Leitlinienentwicklung Lokaltherapie chronischer Wunden bei PAVK, Diabetes mellitus und CVI eingebunden.
Von den 136 Mitgliedern der Gesellschaft Deutschsprachiger Lymphologen sind seit 1989 acht Kolleginnen/Kollegen verstorben. Weitere 15 Mitglieder haben sich inzwischen aus Altersgründen aus der aktiven Mitarbeit in der Gesellschaft zurückgezogen. Für die Zukunft wird es ein vornehmliches Ziel der Gesellschaft sein, Nachwuchs für das interessante und spannende Feld der Lymphologie zu gewinnen.